Geschlechtsumwandlungen gedeihen dank Schweinegrippe
Ich bin mir durchaus bewusst, dass das Problem gemessen an den an der Schweinegrippe Verstorbenen und Schwerkranken eigentlich keines ist. Und trotzdem finde ich es immer wieder interessant, wie schnell JournalistInnen in der Eile des Gefechts - gerade wenn sie mit spannenden News um sich schlagen können - wieder in den alten Trott zurückfallen und weibliche Personen konstant vermännlichen: der schottische Patient, der als erster Europäer an der Schweinegrippe gestorben ist, hat sich als Frau, die vor kurzem ein Kind geboren hatte, herausgestellt. Trotzdem wird beim Bund online weiter vom Patienten gesprochen: “Am Sonntag war erstmals ein Erkrankter in Europa dem Virus erlegen. Der Patient starb nach Angaben der britischen Behörden in einem Krankenhaus in Schottland. Er wurde dort mit neun weiteren Menschen wegen der Schweinegrippe behandelt”. Auch das 3-monatige Mädchen, das in Argentinien gestorben ist, wird zum Patienten nicht nur neutralisiert, sondern geschlechtsumgewandelt, so gesehen bei den News auf search.ch. Da frage ich mich schon: Ist dies Dummheit, Ignoranz oder einfach die durch und durch unreflektierte Übersetzung aus dem Englischen?